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/„No Pasarán!“ – Als sich 102 Luxemburger den Internationalen Brigaden im spanischen Bürgerkrieg anschlossen
Am 10.11.2019 luden die „Amis des Brigades internationales – Luxembourg“ (ABI-L), das „Centre de documentation sur les migrations humaines“ (CDMH) und die Gemeinde Düdelingen zur „Journée No Pasarán“ ein.
Von Frank Barone
Treffpunkt für diesen bedeutenden Tag war am Denkmal „No Pasarán“ nahe dem Bahnhof „Usines“ im italienischen Viertel Düdelingens. Genau aus diesem Viertel kam ein Großteil der 27 Freiwilligen, die sich zwischen 1936 und 1939 den Internationalen Brigaden anschlossen, um die Spanische Republik gegen die Truppen Francos, Nazideutschlands und des faschistischen Italiens zu verteidigen. Insgesamt waren es 102 Luxemburger, die sich aus antifaschistischer Überzeugung, aber auch wegen Arbeitslosigkeit und Abenteuerlust den Brigaden anschlossen.
Vor 80 Jahren endete der spanische Bürgerkrieg. Trotz der Unterstützung von rund 40.000 Frauen und Männern aus 53 Ländern (hauptsächlich aus Europa und Nordamerika), wovon viele ihr Leben verloren, war die Republik den Nationalisten von Anfang an unterlegen. Diese wurden in der Tat finanziell und militärisch vom faschistischen Italien und nationalsozialistischen Deutschland unterstützt. Die demokratischen Länder Frankreich und Großbritannien halfen der gewählten Republik nicht. Im Gegenteil, sie verhängten sogar ein Waffenembargo über das Land und versuchten, das antifaschistische Engagement der Bevölkerung zu unterbinden.
„Sie werden nicht durchkommen!“
„No Pasarán“, was so viel heißt wie „Sie werden nicht durchkommen!“, ist wohl einer der bekanntesten Schlachtrufe des letzten Jahrhunderts. Diesen verdanken wir der Kommunistin Dolores Ibárruri, die mit enormer Überzeugung den Truppen Francos „No Pasarán“ entgegenschrie, als diese versuchten, in Madrid einzumarschieren. Der Einmarsch gelang Franco trotzdem, aber nirgendwo sonst in diesem Krieg war der Widerstand so zäh wie in der Hauptstadt.
Seit November 1997 bietet Düdelingen den Schauplatz für das Gedenken an die tapferen Frauen und Männer, die für die Freiheit Spaniens und gegen den Putsch von Franco kämpften. Auch wenn 2007 der letzte aus Luxemburg stammende Brigadier verschieden ist, sind solche Erinnerungen wichtig, und dies nicht nur heute, sondern auch für die kommenden Generationen. So auch an diesem sehr kühlen Novembermorgen. Unter den vielen Anwesenden befand sich neben den Mitgliedern des Gemeinderates und den Vertretern der betroffenen Organisationen der Botschafter Spaniens.
Mehr Anerkennung gefordert
Paca Rimbau (ABI-L) begrüßte sichtlich gerührt die Gäste und bedankte sich bei der Düdelinger Gemeinde für ihre Unterstützung. In ihrer Rede zitierte sie eine Verlautbarung der italienischen Vereinigung der freiwilligen antifaschistischen Kämpfer Spaniens (AICVAS), die auf schwerwiegende Unstimmigkeiten in einer kürzlich gestimmten Resolution der EU hinweist, bei der es um die historische Erinnerung für die Zukunft Europas geht. Hier kommen die Kommunisten nämlich sehr schlecht weg. Wenn man bedenkt, dass die Brigade eine kommunistische Bewegung war, verdiene dies sicherlich historisch mehr Anerkennung, so die Rednerin.
Dan Biancalana sprach in seiner Rede von Mut, von menschlicher Würde und vom Kampf für die Freiheit. „Man muss aufmerksam und wachsam bleiben und dem Faschismus, der leider noch präsent ist, entgegentreten. In diesem Sinne sperren wir ihnen den Weg und rufen ‚No Pasarán‘.“ Ex-Parlamentspräsident Mars di Bartolomeo wies auf die Anfänge des „No Pasarán“-Tages vor 25 Jahren hin und erzählte von einem ehemaligen Mitglied der Brigaden, das während eines Vortrags aufstand und laut „Firwat hutt dir eis vergiess?“ rief. Erst daraufhin wurde ein Gesetz geändert, in dem die Mitglieder der Internationalen Brigaden als Kriminelle galten. Auch wenn diese heute offiziell noch immer nicht als Resistenzler angesehen würden, für ihn seien es Helden, so di Bartolomeo.
Das Schweigen der Anderen
Der spanische Botschafter Bernardo De Sicart erklärte anschließend, dass einige sogar von 107 Brigadiers aus Luxemburg sprechen, und fügte hinzu, dass vor 80 Jahren die Zeit des spanischen Exils begann. „Même si la guerre a été perdue, le sacrifice de ces hommes et femmes a porté ses fruits“, so Bernardo De Sicart.
Der Autor und Journalist Remo Ceccarelli seinerseits verkündete: „Es ist für mich nicht nur eine außerordentliche Ehre, sondern auch eine Verantwortung, vor ihnen hier zu sprechen.“ 500.000 spanische Flüchtlinge hätten nach der Eroberung Barcelonas ihr Land verlassen müssen, erklärte er. Genau wie seine Vorredner legte auch Ceccarelli viel Wert auf die Erinnerungspflicht an die Freiheitskämpfer.
Um die Gedenkzeremonie offiziell abzuschließen, wurde vor dem „No Pasarán“-Denkmal das Lied der Internationalen Brigaden gesungen. Im Düdelinger Kino „Starlight“ wurde noch der Dokumentarfilm „El silencio de otros“ (Das Schweigen der Anderen) gezeigt. Der 95-minütige Streifen aus dem Jahr 2018 zeigt einige der Gräueltaten, die unter dem Franco-Regime verübt wurden. Durch das Amnestiegesetz von 1977 wurde nicht nur die Freilassung aller Kriegsgefangenen beschlossen, sondern auch jegliche Verfolgung der unter der Diktatur Francos stattgefundenen Verbrechen verboten. Sie blieben somit unaufgeklärt und ungesühnt.
Zeitzeugeninterviews → SC-TO-002-002 Joachim Henri, 06.03.1990 | SC-TO-002-003 Santer Albert, 10.09.1997 |
Interview réaliséiert vum Serge Hoffmann
radio 100,7 | Kultur am Gespréich / Kultur-Dossier
Zënter kuerzem läit eng Brochure vir, déi d’Associatioun “Les Amis des Brigades Internationales-Luxembourg”, kuerz “ABI-L”, erausbruecht huet. “D’Spueniekämpfer. En mémoire des volontaires des Brigades Internationales partis du Luxembourg”, ass den Titel dervunner. Dës Brochure baséiert eigentlech op enger Ausstellung, déi d’ABI-L virun 2 Joer op d’Bee gestallt hat. Iwwert dëst gutt gemaachent an informatiivt Dokument huet d’Cléo Thoma mat der Presidentin vun den Amis des Brigades Internationales-Luxembourg, der Paca Rimbau, an dem Historiker a Member vum Comité vun den ABIL, dem Serge Hoffmann, geschwat.
Und wer gedenkt der Toten und Ermordeten? Die die Kommunisten hinterlassen haben. In dem spanischen Buergerkrieg waren nicht nur Faschisten Moerder, sondern genau so auch die Kommunisten mordeten, derer hier gedacht wird.
Gedenken Sie auch der Soldaten des „Duce“ und des „Führers“ die in Spanien eine Generalprobe zum 2ten Weltkrieg durchzogen. Wie Das erste Flächenbombardement der modernen Kriegsführung im baskischen Guernica.
Die Verbrechen der roten Brigaden in Spanien damals wurden auch nicht gesühnt, und ohne Franco wäre das Land damals im Ostblock verschwunden mit Stalin, einem der größten Verbrecher aller Zeiten, mit Hitler und Mao nicht zu vergessen….
Es ging damals um dir Freiheit der Republik, und nicht nur Kommunisten waren in diesem Freiheitskampf an der Front, sondern auch Anarchisten, Sozialisten, Antifaschisten , einfache Leute, die sich gegen den Terror der Falange und der faschistischen Putschisten und ihren deutschen und italienischen faschistischen Verbuendeten kaempften. Wer hat hier die Bevoelkerung terrorisiert? haben Sie schon von Guernica gehoert? Also reden Sie hier bitte nicht von Verbrechen der Roten Brigaden, Sie haben keine Ahnung!
In Spanien war die Lage ziemlich kompliziert… Franco war eben kein Massenmoerder vergleichbar mit Hitler und der Faschismus hatte seine haessliche Seite damals noch nicht gezeigt. Auf beiden Seiten geschahen Massaker, Francos Truppen ermordeten Kommunisten, aber die Kommunisten, die uebrigens massiv von Stalin unterstuetzt wurden, ermordeten unter anderem auch viele Geistliche. Der grosse Verlierer war die Republik, gegen die Franco geputscht hatte. Auf jeden Fall muss man die Geschehnisse differenziert betrachten und Versuchen Lehren aus der Geschichte zu ziehen. Einseitige Glorifizierungen sind fehl am Platz, sowohl von rechts wie von links, wenn auch die Sympathie klar bei den Internationalen Brigaden liegen sollte und dem tragischen Schicksal ihrer Mitglieder.